Going Further with Ekow Barnes

Von Matthew Neale

Wir haben mit Ekow Barnes, Schriftsteller und Kreativer aus Accra, Ghana, über alles, was mit Reisen und der Kreativbranche zu tun hat, gesprochen.
Ekows Geschichte unterstreicht den tiefgreifenden Einfluss, den Reisen auf kreative Prozesse hat. Seine Erfahrungen bei der Arbeit rund um die Welt haben seine Werke mit einer Vielzahl kultureller Einflüsse geprägt. Im Mittelpunkt von Ekows kreativer Vision steht seine ghanaische Herkunft, die ihm als ständige Inspirationsquelle dient. Von traditionellen Redensarten bis hin zu farbenfrohen Textilien – er integriert Elemente seiner Kultur nahtlos in seine Arbeit und zelebriert Ghanas vielfältiges Erbe, wobei er ein globales Publikum anspricht.

Inmitten seines internationalen Blickwinkels bleibt er seinem Engagement für ethische Mode und Nachhaltigkeit treu und hat sich zum Ziel gesetzt, einen positiven Einfluss auf die Branche auszuüben.

Was hat Dich dazu inspiriert, eine Karriere in der Mode- und Kreativbranche einzuschlagen?

Mein Weg in die Mode- und Kreativindustrie begann während eines Fotoshootings, bei dem ich mit einem befreundeten Fotografen war. Als das gebuchte Model nicht erschien, bat mein Freund mich, einzuspringen, und ich war sofort Feuer und Flamme.

Später weckte eine zufällige Begegnung während der südafrikanischen Fashion Week mit dem damaligen Redakteur von GQ SA nach einer Runway Show mein Interesse. Das rasante Arbeitsleben von ModeredakteurInnen, die auf der Suche nach Sneak Peeks und Looks für Editorials sind, gefiel mir, und ich wusste, dass ich das machen wollte – ich musste es nur in die Tat umsetzen.

Ich hatte das Privileg, an der Lagos Fashion Week teilnehmen zu dürfen, entschied mich aber stattdessen, für GQ SA über Streetstyle zu berichten. Das Feedback war überwältigend positiv, und ich nutzte meinen ersten Artikel, um mich mit anderen RedakteurInnen zu vernetzen. Mein Ehrgeiz brachte mich dazu, Sara Maino von Vogue Italia zu kontaktieren, um über aufstrebende Talente im Bereich der nachhaltigen Mode zu berichten. Der Erfolg meiner ersten Story während der Arise Fashion Week öffnete mir die Türen für weitere Ideen und Beiträge und prägte meine Karriere in der Modebranche.

Wie wird Dein kreativer Prozess durch Reisen inspiriert?

Das Reisen ist eine wesentliche Inspirationsquelle für meinen kreativen Prozess. Verschiedene Kulturen, Umgebungen und Lebensstile auf meinen Reisen zu erleben, erweitert meine Perspektive und nährt meine Kreativität.
Jedes neue Reiseziel bringt eine einzigartige Energie und Lebendigkeit mit sich, die ich in meine Arbeit einfließen lasse. Sei es beim Erkunden belebter Städte, friedlicher Strände oder historischer Stätten – jeder Ort, den ich besuche, verleiht meinen Storytelling- und Produktionskonzepten Tiefe und Reichhaltigkeit. Auf Reisen lasse ich mich von verschiedenen Quellen inspirieren, was letztlich die Qualität und Originalität meiner kreativen Projekte fördert.

Kannst Du uns von einem bestimmten Reiseerlebnis erzählen, das eines Deiner Projekte in der Fashionbranche maßgeblich beeinflusst hat?

Ich liebe Takoradi und Cape Coast, aber ein Reiseerlebnis, das einen großen Einfluss auf eines meiner Projekte in der Modebranche hatte, war meine Reise nach Südafrika. Die lebendige Street-Fashion Szene in Kapstadt mit ihrem eklektischen Mix aus traditionellen und modernen Stilen hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

Die kräftigen Farben, einzigartigen Muster und innovativen Designs, die mir in Kapstadt begegneten, inspirierten mich. Die Liebe zum Detail, die Handwerkskunst und die avantgardistische Herangehensweise an die Mode in Südafrika haben meine kreative Vision und den Schreibprozess für meine Editorial-Projekte beeinflusst.

Insgesamt hat meine Zeit in Kapstadt meine Kreativität auf ein neues Niveau gehoben und mich dazu gebracht, neu zu denken, sowohl in kultureller Hinsicht als auch in Bezug auf die Modewelt.

Auf welche Weise spiegelt sich Deine ghanaische Herkunft in Deiner Arbeit wider?

Meine ghanaische Herkunft hat einen großen Einfluss auf meine Arbeit. Sie ist reich an kulturellen Elementen, die ein Zeugnis meiner Wurzeln sind. Bei meinen kreativen und schriftstellerischen Projekten lasse ich mich von traditionellen ghanaischen Erzählungen inspirieren, in denen Erlebnisse und Sprichwörter eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Weisheiten und Lebenskenntnissen spielen. Dieser Erzählstil fließt oft in meine Texte ein und verleiht ihnen Tiefe und ein Gefühl von kultureller Authentizität.

Darüber hinaus beeinflussen der Gemeinschaftsgeist und die Wärme der ghanaischen Gesellschaft die Themen, mit denen ich mich beschäftige, wie zum Beispiel Gemeinschaft, Familie und Widerstandsfähigkeit. Indem ich diese Elemente in meine Arbeit einfließen lasse, möchte ich die Schönheit der ghanaischen Kultur zelebrieren und mit einem breiteren Publikum teilen, damit dieses die Vielfalt und den Reichtum, den sie bietet, mehr würdigen kann.

Welchen Rat würdest Du angehenden KreativproduzentInnen und SchriftstellerInnen geben, die Erfahrungen auf Reisen in ihre kreative Arbeit integrieren möchten?

Nutze jede Gelegenheit, um neue Ziele zu erkunden und in andere Kulturen einzutauchen. Bleib offen, nimm die Sehenswürdigkeiten, Geräusche und Geschmäcker jedes Ortes auf, den Du besuchst, und lass diese Erfahrungen Deine Kreativität antreiben. Nimm Dir die Zeit, die einzigartigen Details, Traditionen und Geschichten zu beobachten, die jeden Ort zu etwas Besonderem machen, und finde Wege, diese Elemente in Deine kreativen Projekte einfließen zu lassen.

Beim Reisen geht es nicht nur darum, Ziele auf der Bucket List abzuhaken, sondern auch darum, neue Perspektiven zu gewinnen, die Kreativität zu fördern und sich mit der Welt auf sinnvolle Weise zu verbinden. Also, geh los, erkunde die Welt und lass Dich von der Magie des Reisens zu Deiner ganz eigenen kreativen Reise inspirieren.

Wie gehst Du an die Zusammenarbeit mit Kreativen aus anderen kulturellen Hintergründen heran?

Immer mit Offenheit und Neugierde. Ich glaube, dass Vielfalt den kreativen Prozess bereichert. Deshalb bemühe ich mich, zuzuhören, zu lernen und die einzigartigen Perspektiven, die jede Person mitbringt, zu schätzen.

Was sind Deine Ziele und Wünsche für die Zukunft Deiner Karriere in der Modeindustrie?

Letztlich hoffe ich, zu einem Wandel in der Modeindustrie beizutragen, bei dem bewusster Konsum zur Norm wird und Mode nicht nur für ihren ästhetischen Wert gefeiert wird, sondern auch für ihre Rolle bei der Förderung sozialer und ökologischer Veränderungen. Es geht darum, fantastisch auszusehen und gleichzeitig Rücksicht auf unseren Planeten und seine BewohnerInnen zu nehmen.

Welchen Rat würdest Du Kreativen, die in der Modebranche Fuß fassen wollen, basierend auf Deinen Erfahrungen geben?

Man sollte sich darauf konzentrieren, einen einzigartigen Stil zu entwickeln, aktiv Netzwerke zu schaffen, Praxiserfahrungen zu sammeln und bescheiden zu sein – man kann nicht alles wissen! Bleib bei Herausforderungen hartnäckig und sei offen für Feedback, um Dich ständig zu verbessern. Bewahre Dir Deine Leidenschaft und bleibe Deiner Vision treu. Sei einfach Du selbst.

Credits:
Text: Matthew Neale
Fotografie: Fiifi Abban
Videografie: Daniel Attoh
Produktion: Kofi Dotse

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