Nachhaltiges Reisen: Tipps für einen grünen Urlaub
So könnt Ihr umweltfreundlich reisen
Wir alle können umweltfreundlich reisen, wenn jeder etwas Verantwortung übernimmt. Das kann funktionieren, indem wir klimaschonender unterwegs sind, Plastik vermeiden und lokale Gemeinschaften unterstützen.
Unsere Tipps für nachhaltiges Reisen zeigen, wie ihr mit leicht umsetzbaren Ideen umweltschonender unterwegs seid.
Reiseziele abseits des Trubels entdecken
Weil Massentourismus für die Umwelt immer problematischer wird, lohnt es sich, einen Blick auf weniger populäre Reiseziele zu werfen. Die sogenannten „Second Cities” sind eine gute Alternative zu den großen europäischen Hauptstädten. Utrecht, Lyon und Cork bekommen vielleicht nicht so viel Aufmerksamkeit wie Amsterdam, Paris und Dublin, sind dafür aber auch nicht so überlaufen. Besonders während der Hochsaison im Sommer leiden viele Urlaubsorte unter dem Ansturm der Massen. Wenn Ihr in der Zwischen- oder Nebensaison bucht, unterstützt Ihr nicht nur die örtliche Wirtschaft in einer ruhigen Phase, sondern erspart Euch meterlange Schlangen vor den beliebtesten Sehenswürdigkeiten.
Mit der Bahn entspannt und umweltfreundlich reisen
Mit jeder Flugreise wächst unser CO2-Fußabdruck enorm. Dabei müsst Ihr nicht unbedingt in einen Flieger steigen, sondern könnt auch per Bahn, Bus oder Schiff ans Ziel kommen und das meist sogar entspannter. Die Reise dauert vielleicht länger, dafür kommt Ihr nicht in Versuchung, das lange Warten am Flughafen mit überteuerten Snacks zu überbrücken. Außerdem seht Ihr mehr von den Orten, die ihr besucht: Das Trenhotel Lusitania ist ein Zug mit Schlafwagen, der Euch bequem von Madrid nach Lissabon bringt und dabei an atemberaubenden Landschaften vorbeiführt. Wenn sich ein Flug nicht vermeiden lässt, versucht, einen Direktflug zu buchen oder herauszufinden, welche Fluggesellschaft die geringsten Emissionen pro Passagier hat. Mit einem Flugrechner könnt Ihr den CO2-Fußabdruck Eures Fluges berechnen und kompensieren.
Schon beim Packen an die Umwelt denken
Einwegverpackungen aus Plastik mögen zwar praktisch sein, verschmutzen aber unsere Städte und gelangen letztendlich in die Meere. Unnötigen Plastikmüll könnt Ihr leicht vermeiden, indem ihr nachfüllbare und wiederverwendbare Behälter für Shampoo und Duschgel verwendet. Bambuszahnbürsten und Zero-Waste-Deos kommen ganz ohne Plastik aus. Sonnenanbeter, die es an einen Stadtstrand wie Banje in Dubrovik zieht, sollten auf Sonnenschutz achten, der „ocean friendly” ist und keine Gefahr für die hochsensiblen Ökosysteme und damit das Leben im Wasser darstellt. Mit einer nachfüllbaren Wasserflasche, einer Canvas Tote Bag und einem wiederverwendbaren Kaffeebecher ist Euer nachhaltiges Reise-Set komplett.
Grüner unterwegs sein
Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kann eine Stadt wirklich kennenlernen und tut gleichzeitig was für seine Fitness. In Europa gibt es jede Menge fahrradfreundliche Städte, wie Kopenhagen mit seinen Radschnellwegen, die eine großartige Alternative zum Autofahren schaffen. Auch Ljubljana könnt Ihr hervorragend auf ausgeschilderten Themen-Radwegen erkunden – wie dem 14 km langen Plečnik-Rundweg, der den historischen Stadtteil Trnovo mit dem Schloss Tivoli verbindet. Außerdem sind öffentliche Verkehrsmittel und Elektroautos immer eine gute und umweltfreundliche Option, um sich in der Innenstadt fortzubewegen.
Eine nachhaltige Unterkunft buchen
Mit der Auswahl eurer Unterkunft habt ihr die Chance, ökologisch ausgerichtete Hotels zu unterstützen, die auf Öko-Initiativen und nachhaltige Konzepte setzen. Dazu gehört, dass Handtücher mehrfach benutzt werden, Lebensmittelabfälle kompostiert werden und Reinigungsmittel verwendet werden, die frei sind von petrochemischen Inhaltsstoffen und damit umweltschonender. Das Londoner EDITION Hotel beispielsweise hat sich verpflichtet, ab Ende 2020 komplett auf Einwegplastik zu verzichten. Im Hostel Grau in Barcelona schlafen umweltbewusste Reisende auf Matratzen aus Kokosfaser und spezielle Wasserhähne helfen dabei, Wasser zu sparen.
Die lokale Gemeinschaft unterstützen
Für einen gelungenen Start in den Tag muss es nicht der Tall Latte von der internationalen Kaffeekette sein, wenn es so viele lokale Spezialitäten zu entdecken gibt. Besonders authentisch esst und trinkt Ihr in familiengeführten Cafés und unabhängigen Lokalen. Immer mehr Restaurants schreiben sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne und passen sich den Jahreszeiten an. Im Restaurant Relæ in Kopenhagen verarbeiten die Köche nur lokale Zutaten und saisonales Gemüse aus biologischem Anbau. Und wer seine (einzigartigen) Souvenirs bei einheimischen Kunsthandwerkern kauft, unterstützt damit auch die örtliche Wirtschaft.
Etwas zurückgeben und Gutes tun
Ihr könnt die Umweltauswirkungen Eurer Reisen reduzieren, indem Ihr Emissionen direkt über Kompensationsprogramme ausgleicht. Organisationen wie Carbon Clear unterstützen mit den Spenden grüne Initiativen, die Bäume pflanzen oder in erneuerbare Energien investieren. Daneben könnt Ihr Euch außerdem aktiv für den Umweltschutz einzusetzen, indem Ihr Euch freiwillig bei einer Clean Up-Kampagne engagiert. Plastic Whale ist ein Projekt, das mit Booten auf den Kanälen von Amsterdam unterwegs ist und Plastikmüll aus dem Wasser fischt. Bei Stadtrundfahrten über die Kanäle greift Ihr selbst zum Netz und angelt Müll aus dem Wasser, was nicht nur ein gutes Gewissen, sondern auch Spaß bringt.