Museen Für Eure Bucket List
8 Museen, für die es sich lohnt um die halbe Welt zu reisen
Außergewöhnliche Architektur, verrückte Gebäude und natürlich die Werke, die dort ausgestellt werden: Wir finden, dass man bei jedem Trip mindestens ein Museum besuchen sollte, ob die Ausstellung mit dem Ort zusammenhängt oder nicht – falls ja, ist es natürlich umso besser. Kunstausstellungen spiegeln die Einstellung der Leute wider, die vor Ort leben. Welche Geschichte erzählen sie? Sind sie experimentell, traditionell, bunt, laut, leise? Durch Kunst und Architektur lässt sich viel mehr herausfinden, als ihr denkt. Und manchmal lohnt es sich sogar, dafür um die halbe Welt zu reisen – vor allem, wenn es um die folgenden Museen geht, die ihr mindestens einmal im Leben gesehen haben solltet.
Design Museum Holon, Israel
Ab Ende November 2018 geht es im Design Museum Holon mit einer Ausstellung des grandiosen Maarten Baas weiter. Bei Hide & Seek werden die Werke des niederländischen Designers präsentiert, der als einer der einflussreichsten jungen Künstler unserer Zeit gefeiert wird. Die theatralischen, verspielten und trotzdem radikalen Bewegungen, die seine Arbeit zeigen, lassen sich irgendwo zwischen Surrealismus und Primitivität einordnen, zwischen Design und Kunst. Das Museum selbst wurde 2010 eröffnet und wuchs schnell zu einem der weltweit führenden Museen für Design und zeitgenössische Kultur heran. Das Gebäude wurde von keinem geringeren als dem international bekannten Architekt Ron Arad gebaut und ist allein dafür mehr als sehenswert. Die Mission des Design Museums ist es, der Öffentlichkeit aber auch Professionals einen tiefen Einblick in die Bedeutung von Design zu gewährleisten und mit wechselnden Ausstellungen immer wieder aufs Neue zu begeistern.
Guggenheim Museum, New York, USA
Das Guggenheim hat sich international natürlich längst einen Namen gemacht – ohne das Guggenheim in New York wäre diese Liste aber einfach nicht komplett. Von Picasso und Kandinsky über Van Gogh und Mapplethorpe bis hin zu bisher noch unbekannteren Künstlern widmet sich die Solomon R. Guggenheim Foundation Innovation und bietet Künstlern, die ihrer Zeit voraus waren oder sind, eine Bühne, damit die Besucher vor Ort moderne Kunst sowie verschiedenste kulturelle Ansätze erkunden und interpretieren können. Die vier Standorte in New York, Venedig, Bilbao und Abu Dhabi findet man immer in den beeindruckendsten Gebäuden, in denen Menschen zusammengeführt werden, um die Kunst und Künstler unserer Zeit zu entdecken und dabei die Vergangenheit zu vergessen. Stattdessen geht es darum, die Gegenwart zu hinterfragen und sich die Zukunft vorzustellen.
Ragnarock Museum, Roskilde, Dänemark
Schon von außen wirkt das Ragnarock Museum mit seinen Nieten wie ein Statement der Popkultur. Das Museum erzählt eine Geschichte über die Bedeutung der Musik in der Gesellschaft – wie die Situationen verändern kann, Grenzen sich durch sie verschieben können und bestimmte Gruppen aus ihr hervorgehen. Wie die Musik gewisse politische Ansichten hervorruft, bestimmtes Konsumverhalten, neue Arten zu tanzen, den Einsatz neuer Technologien, zu dem Menschen durch den Einfluss von Musik motiviert wurden. Es geht um uns selbst, wie wir reagieren, wenn wir Musik hören: wenn wir tanzen, streiten, Künstler zu unseren Idolen werden. Musik war schon immer die Stimme einer Generation und führte zu bestimmten Trends. Deshalb geht es im Ragnarock Museum um Jugendkultur und Musik; wie sich die Gesellschaft dadurch entwickelt. Die Ausstellung zeigt diverse interaktive Installationen, sodass ein Besuch wird wie eine Reise durch die Zeit. Und vielleicht kann Musik ja doch die Welt verändern…
Archi-Depot Museum, Tokio, Japan
Das erst 2016 eröffnete Archi-Depot in Tokio hilft dabei, jede Stadt, jede Ecke aus einer komplett neuen Perspektive zu betrachten. In der Ausstellung geht es um die enorme kulturelle Bedeutung der Architektur, die anhand verschiedenster Modelle aufgezeigt wird. Die Exponate reichen von den bekanntesten Architekten unserer Zeit bis hin zu aktuell wirkenden, die mit ihrer Arbeit einen wahren Durchbruch ermöglicht haben. Es geht darum, die Modelle als Skulpturen zu betrachten und darin die Perfektion sowie die Denkprozesse des architektonischen Künstlers nachvollziehen zu können. Die Lage im kulturellen Szeneviertel Tennozu Isle spricht außerdem für den unglaublichen Hip-Faktor. Das Archi-Depot ist wirklich eines dieser Museen, in denen man nicht nur lernt, sondern wirklich bewegt wird und eine Menge fürs Leben mitnimmt.
Kunsthistorisches Museum, Wien, Österreich
Im starken Kontrast zu allen bisher genannten Museen steht das Kunsthistorische Museum in Wien. Auch hier gibt es seit 2012 eine neue Schwerpunktreihe zu moderner und zeitgenössischer Kunst, historische Werke und Sammlungen bleiben hier jedoch deutlich im Fokus. Dazu gehören unter anderem die Ägyptisch-Orientalische Sammlung, die Antikensammlung, die Gemäldegalerie sowie die Kunstkammer Wien. Noch bis Januar gibt es eine Sonderausstellung mit Gemälden von Pieter Bruegel, aber auch sonst könnt ihr hier zahlreiche Meisterwerke mit eigenen Augen sehen. Und nicht nur die Exponate beeindruckt im Kunsthistorischen Museum selbst den letzten Banausen – das pompöse Gebäude fasziniert mit seiner weitläufigen Architektur, Säulen, Stuck und Deckenmalerei und versetzt einen bei Eintritt mit sofortiger Wirkung in einer andere Zeit.
Zeitz Mocaa, Kapstadt, Südafrika
Im Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, oder kurz: Mocaa, dreht sich alles um die afrikanische Kunst des 21. Jahrhunderts, von Kurzfilm und Fotografie bis hin zu großartiger Performance Kunst. Es geht um interkulturelles Verständnis, weshalb hier auch Minderheiten thematisiert werden. Es handelt sich um eine gemeinnützige Institution für zeitgenössische Kunst, in der zum Teil auch internationale Ausstellungen stattfinden. Die Mission des Zeitz Mocaa ist es, Menschen weiterzubilden und Bewusstsein für bestimmte Themen zu schaffen. Auf neun Etagen bietet dieses außergewöhnliche Gebäude eine topaktuelle Dauerausstellung, diverse Sonderausstellungen und ausreichend Platz für besondere Events wie Filmfestivals und Fotografiekurse.
Riverside Museum, Glasgow, Schottland
Völlig unerwartet springt dieser gläserne Eisberg aus dem Flussufer hervor – und wir müssen sagen, dass es sich allein für die Architektur schon lohnt, hier vorbeizuschauen. Im Riverside Museum dreht sich alles um Transportmittel. Was im ersten Moment recht unspannend klingen mag, hat ganz schön was drauf; nicht umsonst hat das Museum schon diverse Preise abgeräumt. Ausgestellt werden über 3000 Objekte, vom Skateboard über Autos, Motorräder und sogar Stormtrooper. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, in einen alten Zug oder Bus zu steigen und zu erleben, wie sich öffentliche Verkehrsmittel früher angefühlt haben. Glasgow hat eine lange Geschichte im Schiffbau, weshalb es sich auch lohnt, sich die Ecke mit den Schiffen näher anzusehen. Die gesamte Ausstellung ist extrem interaktiv gestaltet und entfaltet in dem beeindruckenden Gebäude seine volle Wirkung.
Canadian Centre for Architecture, Montreal, Kanada
Das Canadian Centre for Architecture ist viel mehr als ein weiteres Museum über Architektur. Der Ansatz ist es, die Besucher nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen und ihnen aufzuzeigen, was sie denken sollen, sondern zum Nachdenken anzuregen und dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden. Architektur geht jeden etwas an – und genau das geht aus einem Besuch in diesem Museum hervor. Sie betrifft die heutige Gesellschaft jeden einzelnen Tag und sollte daher deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten. Das Museum bietet täglich Workshops an, in denen es vor allem darum geht, die eigene Neugier für das Thema zu wecken. Wie genau formt Architektur das heutige Leben? Wie wird sie in Zukunft das Leben verändern? Fragen, die durch einen Besuch nicht unbedingt beantwortet werden; mit Sicherheit aber bleiben sie im Kopf und begleiten euch im Leben.