Nana Ghana
Wir interviewen Model, Schauspielerin und Filmemacherin Nana Ghana
Nana Ghanas überbordende Kreativität umfasst viele künstlerische Felder. Als Model war sie unter anderem das Gesicht von Stella McCartneys Linie in LA. Als Schauspielerin hat sie im Biopic „Nina“ über Nina Simone mitgewirkt. Und als Filmemacherin stellt Nana in ihrem Dokumentarfilm "LA Woman Rising“ – mit James Franco als Sprecher – die Frauen der Stadt in den Mittelpunkt. Zudem wurde Nanas Kurzfilm "Water Warrior" vor kurzem auf dem Film Festival in Cannes uraufgeführt.
REISEN IST BALSAM FÜR MEINE SEELE.
—Nana Ghana
Wie war es, in Cannes premiere zu feiern?
'Water Warrior' in Cannes uraufzuführen war ein gewaltiger und sehr bedeutender Moment in meinem Leben – sowohl kreativ als auch professionell. Auf einer solchen Weltbühne gezeigt zu werden, war einerseits einschüchternd, aber auch sehr inspirierend. Es war eine große Ehre, meinen Film bei den „Göttern“ des Kinos vorzustellen.
Welche neuen Projekte sind in der Planung?
Ich habe gerade meinen nächsten Kurzfilm mit dem Arbeitstitel „Electing" fertig gestellt. In dem Film erzähle ich die Geschichte eines Mädchens, das um ihren von der Polizei brutal getöteten Bruder trauert. Sein erster Todestag fällt auf den Wahltag des Präsidenten 2016. Das Wahlergebnis lässt sie noch tiefer in Depressionen versinken. Sie fragt sich, wie ihr Leben von nun an in Amerika verlaufen wird...
Außerdem bin ich gerade dabei, einen Verleih für meine Dokumentation "LA Woman Rising“ zu finden, entwickle ein Biopic über eine Disco-Kultur-Ikone und schreibe an anderen Geschichten.
Wie wichtig ist reisen für dich?
Reisen ist Balsam für meine Seele. Ich finde es sehr interessant, wie meine Herkunft aus Ghana und Los Angeles meine Reisen beeinflusst. Ich bin so neugierig auf alles und jeden – ich möchte alles kennenlernen, die Menschen, Geschichte, Philosophie und Mythen über bestimmte Orte. Deshalb suche ich auf Reisen oft nach Symbolen – zum Beispiel in der Architektur – und nach ihren Energien und den Traditionen, die von den Menschen ausgeübt werden. Außerdem bin ich immer auf der Suche nach echter menschlichen Verbindung.
Wie holst du für dich das meiste aus deiner reise heraus?
Indem ich mich auf die Menschen meines Reiseziels einlasse und die Natur vor Ort ganz bewusst wahrnehme. Ich möchte Abenteuer eingehen und nicht wie ein klassischer Tourist reisen. Ich mag es einfach, umherzustreifen und mich im neuen Ort zu verlieren. Für mich ist das der einzige Weg, etwas wirklich zu erleben und eine erfüllte Reise zu haben.
In welcher neuen Stadt möchtest du dich gern verlieren?
Tokio! Ich war noch nie da, aber mit Tokio verbinde ich eine hochmoderne Stadt, die in einer alten Welt liegt. Ich bin fasziniert von der japanischen Kultur, der Mythologie, den alten Roben und Seidengewändern, der Harajuku-Mode und den Tempeln. Außerdem bin ich besessen von der japanischen Poesie des 17. Jahrhunderts, vor allem von Matsuo Basho. Ich würde gern lernen, wie man Kabuki Theater spielt und auch, eine Geisha zu sein. Und dann kommt noch dazu, dass Sushi mein Lieblingsessen ist!
Die Reaktionen der Japaner auf mich wären bestimmt auch sehr interessant. Obwohl ich das auf Reisen ja gewohnt bin, kann ich mir gut vorstellen, dass es in Tokio besonders wäre. Es ist definitiv meine Traumstadt und träume ich auch davon, eine Buddhistin und ein Harajuku-Mädchen zu werden.
Wenn du eine vergangene Reise in deiner Tasche mit dir umhertragen könntest - welche würde es sein?
Auf jeden Fall meine Reise nach Thailand! Hier habe ich ein Retreat gemacht, um tiefer in meine Seele und Kreativität zu tauchen. Auf der Insel Ko Samui habe ich tatsächlich Gott zu mir sprechen hören. Am meisten liebe ich die Kombination aus Meer, Salz und Sonne.
**Und was hast du wirklich immer in deinem Kabinen Trolley dabei?
Kokosöl, Sonnenschutzmittel, ätherische Öle und ein Ladegerät für mein Telefon.
Wenn du L.A.etwas von einer anderen Stadt hinzufügen könntest, welche Stadt wäre es?
Paris – wegen der Geschichte! Es liegt etwas Magisches, Demütiges und Traditionelles über einer Stadt, die so viel Geschichte in sich trägt. Während sich in LA alles so neu und futuristisch anfühlt, denke ich, dass die historischen Elemente und die Vergangenheit einer Stadt dazu führen, dass man geerdet bleibt und nicht abhebt.