Ein Guide für Marrakesch, Marokko
Eine antike Stadt mit faszinierender Energie
Marrakesch ist nichts für schwache Nerven. Vielmehr ein Ort mit unerwarteter Schönheit und Frohnaturen, auf die Du Dich unbedingt einlassen solltest. Hier, in diesem alten Handelszentrum am nördlichen Rand der Sahara, wo das schneebedeckte Atlasgebirge die ockerfarbenen Mauern und rosa Paläste der Stadt einrahmt, entfaltet sich Kreativität und lädt die Luft mit berauschender Energie auf.
Die Reisefotografin Erika Hobart war schon immer fasziniert von der nostalgischen und doch zeitgenössischen Ausstrahlung der Stadt. So sehr, dass sie 2020 nach vielen Besuchen entschied, sie zu ihrem Zuhause zu machen – und sich von ihr auch im Alltag inspirieren zu lassen. „Immer wenn ich in Marrakesch unterwegs bin, stoße ich auf etwas, das mich dazu bewegt, meine Kamera zu zücken“, schwärmt sie. Erika ist eine geborene Geschichtenerzählerin mit Blick fürs Detail und viel Lebensfreude. Ursprünglich arbeitete die studierte Journalistin als Reporterin, bis sie sich 2019 voll und ganz der Fotografie widmete. „Mein Mantra in meinem Privat- und Arbeitsleben ist, abenteuerlustig, neugierig und freundlich zu sein. Das verleiht meiner Fotografie Wärme und Intimität.”
„Seit meiner Kindheit lebe ich ein ziemlich nomadisches Leben“, sagt sie über ihren Umzug aus London, wo sie vorher lebte; Erikas Wurzeln sind japanisch und amerikanisch. Sie lobt Marokkos zweitgrößte Stadt für ihre herzliche Kultur und Gemeinschaft: „Die Marokkaner sind unglaublich freundlich und gastfreundlich; sie sind immer bereit, bei einer Tasse Pfefferminztee zu plaudern.“ Sie sind auch unglaublich künstlerisch. Die lokale Handwerkskunst floriert nicht nur, sie setzt weiterhin mehr auf authentische Praktiken als auf Maschinen und Technologie. Denk an ein beliebiges Objekt, und Du wirst wahrscheinlich jemanden finden, der oder die es für Dich von Hand herstellen kann. „Hier gibt es so viel Herzlichkeit, Kreativität und Einfallsreichtum. Es fühlt sich an, als wäre alles möglich“, sagt Erika.
Erikas Insider Guide für Marrakesch
Kultur
Jemaa el-Fnaa ist die offensichtliche Antwort, aber sie ist auch die beste. Der Hauptplatz von Marrakesch – und wichtigster Platz in der Medina – ist voller Leben. Du wirst so vielen Reisenden wie Einheimischen begegnen, die hier essen, einkaufen und sich mit Freunden unterhalten.
Für einen Einblick in die bewegte Vergangenheit Marokkos lohnt sich das Haus der Fotografie. Neben Tausenden von Fotos, die zwischen 1870 und 1950 aufgenommen wurden, verfügt es auch über eine Dachterrasse mit malerischer Aussicht.
Food
Das Les Trois Saveurs Restaurant im Hotel-Riad La Maison Arabe ist immer ein Besuch wert. Es war das erste Restaurant, das in den 1940er Jahren in der Medina für Ausländer geöffnet wurde – Winston Churchill saß allein an einem Ecktisch im hinteren Bereich. Hier gibt es marokkanisches, französisches und sogar asiatisches Essen; der Service ist unglaublich.
Falls Du es etwas gediegener magst, lohnt sich Sie Haj Boujamaa Plates, ein winziges Restaurant mit fantastischen Meeresfrüchte – bestelle gebratenen Fisch und Meeresfrüchte-Pastillen. Ihre „Tischdecken“ sind riesige Papierbögen, die Dich dazu ermutigen, mit den Händen zu essen.
Drinks
Baromètre ist mein Lieblingsort für eine wilde Nacht. Die Bar liegt in Gueliz, dem Stadtteil, der als Neustadt bezeichnet wird und Heimat vieler Expats ist, und serviert beliebte kreative Gerichte und Cocktails. Bei einem Martini, der von einem der erfahrenen MixologInnen serviert wird, bekommst Du ein Gefühl davon, wie kosmopolitisch Marrakesch wird – im positiven Sinne.
Shopping
Marrakeschs Industrieviertel Sidi Ghanem beherbergt unzählige Künstler- und Designstudios. Du kannst lokal hergestellte Keramik, Kleidung und auch größere Dinge wie Möbel und Teppiche kaufen. Immer wenn ich einen Nachmittag hier verbringe, fühle ich mich auf einzigartige Weise inspiriert von der kreativen Arbeit, die in dieser Stadt geleistet wird.
Aktivitäten
Wenn ich dem Trubel der Stadt entkommen möchte, verbringe ich die Nacht im Inara Camp in der Agafay Wüste. Es ist ungefähr eine Stunde im Auto von der Stadt entfernt. Inara bedeutet Lichtstrahl auf Arabisch – was sehr gut passt, weil das ganze Camp beim Sonnenaufgang und Untergang leuchtet. Dort unter den Sternen zu schlafen fühlt sich außerweltlich an.
Erika Hobart ist eine freiberufliche Fotografin in Marokko, deren Bilder unter anderem in National Geographic, BBC Travel und Lonely Planet erschienen sind. Danke, Erika, dass Du uns Deine Stadt gezeigt hast.
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